Wie du lernst, die Dinge lockerer zu sehen.
Stelle dir folgende Situation vor:
Du stehst kurz vor deiner Abschlussprüfung und hast nur noch wenige Tage Zeit, dich vorzubereiten. In dieser Zeit musst du deine Arbeit Korrektur lesen lassen, letzte Änderungen machen, sie drucken lassen, musst deine Präsentation vorbereiten, und aber auch irgendwie noch nebenher genug Pausen machen, zu dem Geburtstag deiner Oma und noch eine letzte Hausarbeit schreiben, die du bis jetzt vor dir hergeschoben hast. Die vor dir liegenden Aufgaben scheinen sich exponentiell zu häufen und du merkst, dass es dir immer schwerer fällt, daran zu glauben, dass sie machbar sind.
Dieses Beispiel ist nur eines für viele. In einer solchen Situation kann es schon unaushaltbaren Stress auslösen, jetzt einfach nur Hunger zu bekommen und sich etwas zu Essen besorgen zu müssen – auch wenn das eine scheinbar alltägliche, kleine Sache ist.
Wir kennen es sicher alle – auf einmal stehen wir vor einem riesen Berg zu erledigender Dinge und sind uns zu 100% sicher, dass wir ihn nicht meistern können werden. Es ist einfach zu viel von allem und schon beim Gedanken daran breitet sich das Gefühl von Stress aus. Wir sind total überfordert.
In diesem Moment gibt es aus unserer Sicht keine Lösung für unser Problem. Wir stecken schon so tief drin, dass es mit jedem Gedanken daran nur schlimmer und aussichtsloser wird.
Dabei vergessen wir oft, dass es meist noch den Tag zuvor gar kein Problem war, diese ganzen Dinge vor sich zu haben. Es reicht eine Kleinigkeit, die hinzu kommt, um unseren Blick auf das Ganze total zu verschieben.
Manche von uns neigen sehr schnell zu Stress und Überforderung. Das kann sogar soweit gehen, dass Freizeitaktionen wie ein Treffen mit Freunden oder das Buchen eines Fluges in den Urlaub, schon als Stress empfunden wird. Wieso gibt es da so große Unterschiede und vor allem:
Wie kann ich das ändern?
Ändere deine Einstellung.
Zunächst einmal ist es wichtig, dir einzugestehen, dass dein Stress deiner Einstellung geschuldet ist. Das mag leicht gesagt sein und ist trotzdem nicht schwer. Du bist nicht Opfer deiner Umstände, und wirst es niemals sein. Es ist jederzeit, auch jetzt gerade, möglich, innezuhalten, und die rotierenden Gedanken in deinem Kopf zu stoppen, die dir einreden wollen, etwas sei unmöglich zu bewältigen.
Setze einen Fuß vor den Anderen.
Versuche, nicht den riesen Haufen an Dingen zu sehen, die noch getan werden müssen. Gehe Schritt für Schritt vor, ganz in Ruhe und der Reihe nach. Dann ist es schon gar nicht mehr so schwierig. Unser ganzes Leben lang werden wir Dinge erledigen müssen, und dazu gehört auch immer etwas, was nicht so viel Spaß macht und uns nicht leicht fällt. Würden wir all die Aufgaben, die uns noch bevorstehen, auf einmal sehen, würde das nur dazu führen, dass wir gar nichts mehr täten. Lass dich nicht lähmen von der Masse an Dingen, sondern meistere alles nach und nach. Es kann sogar Spaß machen, in kleinen Erfolgen voran zu schreiten.
Sprich mit Anderen darüber und sei offen.
Es tut gut zu hören, dass nicht nur du gerade „vom Leben gepeinigt“ bist. Andere haben genauso große Probleme und Hürden zu bewältigen. Sich für sein Umfeld zu öffnen, kann das eigene Problem gleich in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Vor allem verhindert es, dass wir uns für uns allein in unser vermeintliches Unglück hineinsteigern und lässt uns wieder Boden unter den Füßen gewinnen. Achte dabei darauf, dass du dich nicht an jemanden wendest, der dir dein Problem verdeutlicht, und in dessen Mitleid du dich suhlen kannst. Bestimmt findest du einen bodenständigen Freund oder eine Freundin, die dich versteht aber dir verdeutlichen kann, dass es für alles eine Lösung gibt.
Lasse deine „ja, aber…“ Einstellung los.
Du wirst immer Argumente finden, die für deine aussichtslose Lage sprechen, und sie nur schlimmer machen. Sei offen für eine neue Sicht auf das Ganze. Es gibt keine unlösbaren Probleme! Die gab es noch nie. Wann immer du merkst, dass du jeden gut gemeinten Rat mit „ja, aber..“ abtust, kannst du dir sicher sein, dass du weder offen, noch wirklich an einer Lösung interessiert bist.
Glaube an dich!
Traue dir zu, dass du Zeiten, in denen es etwas mehr zu tun gibt, meistern kannst. Du bist stark und kannst alles schaffen! Mache dich nicht schwächer, als du bist. Wenn du nicht gerade dazu neigst, dauerhaft dein eigenes Gefühl zu übergehen und dich permanent im Stressmodus zu befinden, kann dir überhaupt nichts schaden.
Erinnere dich…
Du hast jederzeit die Wahl, aus der Liebe heraus zu handeln und die selbe Situation locker und leicht zu erleben. Es lohnt sich nicht, sich das Leben schwer und ungerecht zu machen, denn das ist es nicht.
Wann immer du dich gestresst und überfordert fühlst: Entspanne dich, atme tief durch und lasse dein Gedankenkarussell einfach ziehen.
Meinen Beobachtungen nach neigen die Menschen, die viel aus dem Kopf heraus agieren, am ehesten zu Überforderung und Stress.
Paradoxerweise macht gerade im Kopf vieles weniger Sinn, als wenn wir mit dem Herzen dabei sind und aus vollem Körperbewusstsein und einer inneren Präsenz heraus handeln. Der Zustand des Flow, in dem alles ganz von selber läuft, ist nicht vereinbar mit der reinen Logik des Kopfes. Was dort unmöglich erscheint, geschieht auf der anderen Seite wie von selbst.
Es gibt viele Möglichkeiten, seine Energie vom Kopf in Herz und Bauch zu lenken. Ist sie ausgeglichen, wird Überforderung immer seltener in unser Leben treten. Du könntest beispielsweise mit regelmäßigen Yoga-Körperübungen (Asanas) und/ oder Sport anfangen. Und mit der Zeit wirst du merken, dass deine Gedanken immer seltener Karussell fahren.
Öffne dich für das Leben und seine Geschehnisse. Du hast viel weniger in der Hand, als du glaubst, und deshalb ist es in Zeiten der Überforderung auch gar nicht schlimm, einfach mal loszulassen und die Kraft für dich wirken zu lassen.