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Manchmal ist es, als würde sich das eigene Leben nur noch sehr zäh weiter bewegen und als ginge es in der eigenen Entwicklung nicht voran. Das kann daran liegen, dass wir vor einer Entscheidung stehen, die getroffen werden will.

Ich habe schon oft erlebt, dass es mir eine Art Schub gibt, wenn ich Entscheidungen getroffen habe. Auf einmal geht es wieder voran, und das manchmal in einem Wahnsinns Tempo. Neue Wege und Möglichkeiten tun sich dann auf, die vorher einfach nicht zu sehen waren.

 

Gerade heute stand ich wieder vor einer Entscheidung

 

Endlich mal wieder ins Kino gehen, oder hinsetzen um einen Blogartikel zu schreiben? Nach langem hin und her entschied ich mich dafür, mich um meinen Blog zu kümmern, obwohl ich noch keine Ahnung für ein Thema hatte. Kaum hatte ich die Entscheidung getroffen, fiel mir das Thema wie Schuppen von den Augen und ich machte meine ganze Mittagspause über Notizen. Letzten Endes hätte ich jetzt sogar doch noch ins Kino gehen können.

Auch am letzten Wochenende passierte mir so etwas. Mein Freund und ich haben schon länger überlegt, ob wir noch eine dritte Katze zu uns holen. Deshalb haben wir uns Babykatzen angesehen, die es zwar an sich haben total niedlich zu sein, aber uns nicht zu 100% überzeugten. Mehrere Wochen lang waren wir uns unschlüssig, ob wir eine von ihnen zu uns nehmen sollen oder nicht. Als wir dann die Entscheidung fällten, es nicht zu tun, fand ich nur ein paar Minuten später die Anzeige zu einem Kater, der von der Beschreibung her wie die Faust aufs Auge passte.
Noch am selben Abend sind wir zu ihm gefahren. Nicht nur wir, sondern auch seine Vorbesitzer fanden sofort, dass sich alles rund und stimmig anfühlt. Eine Stunde später hatten wir ihn bei uns Zuhause.

 

Wenn wir nötige Entscheidungen treffen, wird unsere Entwicklung angekurbelt

 

Vor einer Entscheidung zu stehen ist, als würden wir an einer Weggabelung ankommen und müssten wählen, welchen Weg wir weiter einschlagen. Das gilt sowohl für kleine, alltägliche Entscheidungen, als auch für größere, die gleich sehr viel verändern. Drücken wir uns davor, bleiben wir stehen und bremsen uns selbst. Es funktioniert vielleicht manchmal, einen Kompromiss einzugehen und einen Mittel-Weg zu nehmen, der von allen Möglichkeiten etwas einschließt, aber wirklich befriedigend ist das oft nicht – und es fühlt sich längst nicht so reibungslos und frei an, wie einen klaren Weg vor sich zu haben.
Denn dass die Entscheidung gefällt werden will schwingt weiterhin mit und raubt einem im Hintergrund Energie, ohne dass wir es bewusst mitbekommen.

 

Oft betrifft eine Entscheidung nicht nur uns, sondern auch unsere Mitmenschen

 

Wenn wir uns verschiedene Möglichkeiten offen halten möchten und uns nicht klar zu einer Sache äußern, wissen Andere nicht woran sie sind. Unsere Unschlüssigkeit bremst nicht nur uns, sondern auch diejenigen, die mit betroffen sind und deren weiterer Weg zum Teil von unserer Entscheidung abhängt. Sie können nicht planen oder durchstarten und werden durch unsere Unfähigkeit uns festzulegen zurückgehalten.

Freunde von mir überlegen schon länger, eine Wohngemeinschaft zu gründen. Die finale Konstellation steht aber noch nicht richtig fest, was vor allem daran liegt, dass sich eine Freundin nicht entscheiden kann, ob sie mit einzieht oder in Hamburg bleibt, wo sie einen festen Job hat. Dass diese Klarheit fehlt, führte unter anderem dazu, dass der Rest der Gruppe bis jetzt nicht wusste, nach wie vielen Zimmern sie eigentlich suchen sollen bzw wie die Gemeinschaft am Ende sein würde. Die ganze Zeit lag in der Luft, dass sie sich eigentlich eine klare Aussage wünschten, und sie selber schafften es nicht, einfach ohne die Freundin zu planen, da sie dennoch hofften, sie würde sich noch dafür entscheiden.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sie nicht lange nach einer Wohnung oder einem Haus suchen müssten, wenn klar wäre, wer genau die Gemeinschaft ist und was sie brauchen. Außerdem bin ich mir sicher, dass sich für die Freundin, die dafür ihren Job aufgeben müsste, neue berufliche Perspektiven auftun würden, die vielleicht noch näher an dem liegen, was sie eigentlich machen möchte.
Selbst wenn sie sich entscheiden würde in Hamburg zu bleiben, wird für den Rest der Gruppe die Konstellation klar und es würde sich für alle deutlicher zeigen wo es als nächstes langgeht. Sie wüssten einfach, woran sie sind.

 

Egal wie ich mich entscheide – alles wird gut

 

Du solltest generell nicht so lange warten, bis dir die Entscheidung abgenommen wird. Du allein musst sie treffen. Das Ganze auszusitzen bis es sich von selbst erledigt, schadet dir und den Anderen nur und zögert die allgemeine Entwicklung heraus.
Und auch das hat wieder mit Vertrauen zu tun. Denn wenn du vertraust, brauchst du keine Angst haben, eine „falsche“ Richtung einzuschlagen. Es gibt dann keine schlechte Entscheidung mehr, sondern einfach einen Weg oder einen anderen. Jeder Weg lehrt uns etwas und führt zu einem Ziel.

 

Diese Punkte helfen mir dabei, mich zu entscheiden:

 

– Deadline setzen

– Aussagekräftige Kommunikation

– Hilfe holen

– Feedback erfragen

– Vertrauen

– Ich prüfe, ob ich wirklich die Entscheidung treffe die ich will, oder ob ich mich gedrängt fühle

– Ist die Entscheidung einmal getroffen, belasse es dabei; kein „hätte ich doch mal besser…“ Das bringt rein gar nichts.